24. August 2010

#4 Grüße aus Hobbitland

Hinweis: Diese kleinen Felstreppen dahinten waren riesig!
Na so langsam ist es wohl mal wieder an der Zeit ein paar Wörter zu schreiben. Der letzte Bericht ist ja auch schon wieder 2 Wochen her. Vorletzten Freitag hatten wir mal wieder ne richtig gute Studentenparty. Anlass war Fie's Geburtstag. Nachdem wir zusammen gegessen hatten füllte sich das Apartment immer mehr mit irgendwelchen Leuten. Einige davon kannte man auch. Es war also sehr Yellow-Card verdächtig. Als kurzer Hinweis dazu: Eine Yellow Card, Red Card oder auch sonstige Strafen werden von der Hausverwaltung für alles mögliche ausgeteilt. Zum Beispiel für die Lagerung exzessiver Mengen an Alkohol im Zimmer oder Apartment. Für das Vergessen des Schlüssels im Zimmer. Dinge aus dem Fenster werfen. Zur Nutzung des Gebäudes als Klettermöglichkeit. Für einen unangemeldeten Schlafgast... und eben auch übermäßig laute Partys. Die gelbe Karte dafür kann man umgehen, wenn man diese vorher anmeldet, sich über die Folgen des Alkoholkonsums aufklären lässt, einen nicht-trinkenden Mitbewohner bestimmt und die Party um 24 Uhr beendet. Das fanden wir aber doof. Also haben wir das der Securitz überlassen. Nachdem unten alle warteten um gemeinsam in die Stadt zu ziehen, fand sich der harte Kern aber doch wieder in Fie's Appartment – um 8 Uhr war ich dann irgendwann zuhause.
Den Sonntag haben wir uns mit einer Gruppe wieder zwei Autos gemietet und uns für einen Ausflug zu den Waitakere Ranges entschieden – echter neuseeländischer Regenwald. Das erste Ziel war Piha. Einer der bekanntesten Surfstrände. Die raue See, mit den hohen Wellen, die sich an den gigantischen Felsen und Klippen brachen waren ziemlich imposant. Aber auch das regnerische, stürmische Wetter trug seinen Teil dazu bei. Nachdem wir den Strand erkundet, durch Urwald gewandert und über lebensbedrohliche Felsen geklettert waren, haben wir uns mit einer ordentlichen Portion hausgemachter Pommes aus der Frittenbude am Strand gestärkt. Diese Pommes waren aber auch echt zu empfehlen. Die schmeckten wie richtige Kartoffeln! Die lebensbedrohlichen Felsen hätten wir uns ersparen können, wenn wir auf Ebbe gewartet hätten. Dann hätten wir drumherum laufen können. Aber dann wäre es wiederum dunkel gewesen. Auf jeden Fall werden wir im Sommer bestimmt noch einmal für einen Surfkurs herkommen. Oder zumindest zum Baden und Pinguin angucken – die waren jetzt nämlich auch nicht da.

Auf dem Rückweg haben wir dann noch einen kleinen Abstecher nach Karekare gemacht. Dort konnten wir auch wieder durch Urwald wandern. Zur Belohnung gab es aber zwei schöne Wasserfälle. Von dort aus ging es dann auch wieder an den Strand. Obwohl dieser nur ein paar Kilometer südlich zu Piha liegt, machte es den Eindruck als, als wenn man in einem anderen Land wäre. Man fährt hier tatsächlich nur ein paar Kilometer und schon sieht es total anders aus. Der Strand bei Karekare war riesig im Vergleich zu Piha. Nicht von Felswänden eingeschlossen. Keine sich brechenden meterhohen Wellen.
Fred geschafft! Diese Auswahl an Fertigspaghetti ist zu groß!
Die Gelegenheit, dass wir zwei Autos hatten, nutzten wir in Auckland dafür den nächsten Pak'n'Save zu suchen. Sozusagen der Aldi von Neuseeland. Wobei das auch nicht ganz stimmt. Es gibt eine riesige Produktauswahl zu etwas günstigeren Preisen als im normalen Supermarkt. Die Mengen, die wir kauften leerten unsere Portmonees dennoch. Aber Milch habe ich jetzt für den Rest des Semesters genug.
Dieses Wochenende sind wir dann mit einer relativ großen Gruppe von 15 Leuten Richtung Süden aufgebrochen. Die ersten beiden Autos waren schon morgens unterwegs. Wir folgten dann abends, nachdem Chris' uns mein Unterricht zu ende war. Erstes Ziel waren die Waitomo Caves. Das unterirdische Höhlenlabyrinth könnte man entweder zu Fuß oder zu Wasser erkunden. Der größte Teil der Gruppe entschied sich für letzteres. Nachdem wir also morgens schnell gefrühstückt und ausgecheckt hatten. Empfingen uns unsere Tourguides. Wir bekamen eine kurze Einweisung zu den Klammotten, die wir wie in welcher Reihenfolge anziehen sollten und zwängten uns dann in die Neoprenanzüge. Da mir das ganze etwas seltsam vorkam fragte ich nochmal kurz nach und Teilte daraufhin auch den anderen Trotteln mit, dass wir die Anzüge linksherum angezogen hatten. Immerhin ernteten wir aber Applaus, da wir die erste Gruppe waren, die NACH den Frauen aus der Umkleidekabine kam.
Nachdem das nun geregelt, ein paar Actionfotos geschossen waren und wir mit dem Bulli zu den Höhlen transportiert worden sind, gab es also eine nächste Einweisung. Wir suchten die richtige Größe für die Gummireifen, damit sie auch genau auf unseren Hintern passten und lernten anschließend, wie man rückwärts von einem Wasserfall springt. Am Ende des kurzen aber scheinbar ganz normal Wanderweges standen wir also vor einer Felspalte. Und da ging's jetzt rein! Das Wasser war saukalt. Und wie es Höhlen so an sich haben war es auch saudunkel. Wir stapften also weiter. Trieben auf unseren Gummireifen und sammelten uns in einer kleinen Bucht. Was keiner bemerkte war, dass dies keine Bucht, sondern der Eingang zu einem ziemlich niedrigen Durchgang war. Mit Platzangst war man hier verloren. Denn mit niedrig meine ich, dass, wenn man auf dem Rücken trieb, vielleicht noch 20 Zentimeter Luft über dem Gesicht waren. Danach gab es eine kurze Pause mit Chocolate Fish in der Glühwürmchenhöhle. Überall waren kleine grün leuchtende Punkte wie Sterne an überall an der Höhlendecke verteilt. Der Wasserfallsprung war ziemlich cool. Wobei es nicht alle so gut hinbekommen haben. Michael ist in den Wasserfall gesprungen und musste sich mit aller Kraft von der Wand abstoßen um dort wieder raus zu kommen. Überhaupt waren die Wassermengen und damit wohl auch die Strömungen wegen des ganzen Regens deutlich mehr als sonst. An einem Felsen an dem wir vorbeitrieben erklärte mir einer der Guides, das dieser normalerweise 9 Fuß aus dem Wasser guckt. Da hab ich mir nichts bei gedacht, da ich keine Ahnung hab, wieviel 9 Fuß sind. Der Felsen guckte vielleicht so um die 60cm aus dem Wasser. Zuhause hab ich nachgeguckt: 9 Feet sind 2,74 Meter. Aber immerhin soll das Wasser wärmer als sonst gewesen sein. Dieses Erlebnis war bislang auf jeden Fall das beste!
Auf dem Weg nach Hamilton gab es vorher noch einen kurzen Abstecher zum Marokopa Wasserfall und der Mangapohue Natural Bridge, einem Überbleibsel des ehemaligen Höhlensystems. Über Hamilton selbst, wo wir wie die folgende Nacht verbrachten gibt es eigentlich ziemlich wenig zu sagen. Außer vielleicht, dass Neuseeland nur so von deutschen wimmelt. Es begrüßte uns nicht der Hostel-Leiter, sondern sein deutscher Work-and-Travel-Gehilfe.
Wir sind dann morgens Richtung Raglan aufgebrochen. Ein Ort mit einer sehr idyllischen Bucht. An diesem Tag hatten wir seit langem wieder Glück mit dem Wetter. Wobei es Raglan dennoch sehr stürmisch war. Das wiederum nutzen die Kitesurfer aus, die wir dann schön beobachten konnten. Das wurde Fie und mir dann aber zu langweilig und wir entschieden uns für eine winterliche Erfrischung im Meer. Insgesamt waren wir glaub ich 30 Sekunden Schwimmen ;) Aber wir waren im Wasser!
Für den Sonnenuntergang haben wir uns dann in Richtung Port Waikato bewegt. Die Straße dorthin war den Extrasprit wert! Grüne Hügel, kleine Bäche, Wälder – genau wie Frodo sein Hobbingen beschreibt. Ich hörte mich des öfteren sagen:„Hier sieht's aus wie in Hobbitland“ Leider kann ich da jetzt keine schönen Fotos zeigen, weil ich gefahren bin – und Jannika's Kotzpausen waren immer an den Stellen ohne die gigantische Aussicht. Zum „sunset“ am Sunset Beach haben wir es dann gerade noch so geschafft. Der wieder einsetzende Regen sagte uns dann aber, dass wir uns wohl wieder in die Frittenbude am Strand begeben sollten. Wärend wir unsere Fish und Chips aus dem Zeitungspapier wickelten, fragten wir uns. Ob diese Zeitung gestern wohl genauso auf dem Tisch lag und von allen Händen angegrabbelt wurde, wie die, die wir gerade lasen...

So, und jetzt mach ich erstmal Schluss. Schließlich muss ich diese Woche noch ein bisschen was fertig bekommen.
Ich bin ja nicht nur zum Reisen hier!

Kia Ora,
Euer Markus

PS.: Falls noch nicht bemerkt: In der rechten Seitenleiste kann man auf eine Karte klicken um einen Überblick zu bekommen, von welchen Orten ich rede. Diese arbeite ich natürlich Stück für Stück weiter aus.

Nach Dänemark in den Urlaub brauch ich übrigens auch nichtmehr, wie man sieht!

Groetjes uit Hobbitland
Helaas werkt uitmuntend.de op dit moment niet. En de duitse tekst heeft meer dan 1200 worden... ik heb dus nog een beetje tijd voor de vertaling nodig.

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