24. August 2010

#4 Grüße aus Hobbitland

Hinweis: Diese kleinen Felstreppen dahinten waren riesig!
Na so langsam ist es wohl mal wieder an der Zeit ein paar Wörter zu schreiben. Der letzte Bericht ist ja auch schon wieder 2 Wochen her. Vorletzten Freitag hatten wir mal wieder ne richtig gute Studentenparty. Anlass war Fie's Geburtstag. Nachdem wir zusammen gegessen hatten füllte sich das Apartment immer mehr mit irgendwelchen Leuten. Einige davon kannte man auch. Es war also sehr Yellow-Card verdächtig. Als kurzer Hinweis dazu: Eine Yellow Card, Red Card oder auch sonstige Strafen werden von der Hausverwaltung für alles mögliche ausgeteilt. Zum Beispiel für die Lagerung exzessiver Mengen an Alkohol im Zimmer oder Apartment. Für das Vergessen des Schlüssels im Zimmer. Dinge aus dem Fenster werfen. Zur Nutzung des Gebäudes als Klettermöglichkeit. Für einen unangemeldeten Schlafgast... und eben auch übermäßig laute Partys. Die gelbe Karte dafür kann man umgehen, wenn man diese vorher anmeldet, sich über die Folgen des Alkoholkonsums aufklären lässt, einen nicht-trinkenden Mitbewohner bestimmt und die Party um 24 Uhr beendet. Das fanden wir aber doof. Also haben wir das der Securitz überlassen. Nachdem unten alle warteten um gemeinsam in die Stadt zu ziehen, fand sich der harte Kern aber doch wieder in Fie's Appartment – um 8 Uhr war ich dann irgendwann zuhause.
Den Sonntag haben wir uns mit einer Gruppe wieder zwei Autos gemietet und uns für einen Ausflug zu den Waitakere Ranges entschieden – echter neuseeländischer Regenwald. Das erste Ziel war Piha. Einer der bekanntesten Surfstrände. Die raue See, mit den hohen Wellen, die sich an den gigantischen Felsen und Klippen brachen waren ziemlich imposant. Aber auch das regnerische, stürmische Wetter trug seinen Teil dazu bei. Nachdem wir den Strand erkundet, durch Urwald gewandert und über lebensbedrohliche Felsen geklettert waren, haben wir uns mit einer ordentlichen Portion hausgemachter Pommes aus der Frittenbude am Strand gestärkt. Diese Pommes waren aber auch echt zu empfehlen. Die schmeckten wie richtige Kartoffeln! Die lebensbedrohlichen Felsen hätten wir uns ersparen können, wenn wir auf Ebbe gewartet hätten. Dann hätten wir drumherum laufen können. Aber dann wäre es wiederum dunkel gewesen. Auf jeden Fall werden wir im Sommer bestimmt noch einmal für einen Surfkurs herkommen. Oder zumindest zum Baden und Pinguin angucken – die waren jetzt nämlich auch nicht da.

Auf dem Rückweg haben wir dann noch einen kleinen Abstecher nach Karekare gemacht. Dort konnten wir auch wieder durch Urwald wandern. Zur Belohnung gab es aber zwei schöne Wasserfälle. Von dort aus ging es dann auch wieder an den Strand. Obwohl dieser nur ein paar Kilometer südlich zu Piha liegt, machte es den Eindruck als, als wenn man in einem anderen Land wäre. Man fährt hier tatsächlich nur ein paar Kilometer und schon sieht es total anders aus. Der Strand bei Karekare war riesig im Vergleich zu Piha. Nicht von Felswänden eingeschlossen. Keine sich brechenden meterhohen Wellen.
Fred geschafft! Diese Auswahl an Fertigspaghetti ist zu groß!
Die Gelegenheit, dass wir zwei Autos hatten, nutzten wir in Auckland dafür den nächsten Pak'n'Save zu suchen. Sozusagen der Aldi von Neuseeland. Wobei das auch nicht ganz stimmt. Es gibt eine riesige Produktauswahl zu etwas günstigeren Preisen als im normalen Supermarkt. Die Mengen, die wir kauften leerten unsere Portmonees dennoch. Aber Milch habe ich jetzt für den Rest des Semesters genug.
Dieses Wochenende sind wir dann mit einer relativ großen Gruppe von 15 Leuten Richtung Süden aufgebrochen. Die ersten beiden Autos waren schon morgens unterwegs. Wir folgten dann abends, nachdem Chris' uns mein Unterricht zu ende war. Erstes Ziel waren die Waitomo Caves. Das unterirdische Höhlenlabyrinth könnte man entweder zu Fuß oder zu Wasser erkunden. Der größte Teil der Gruppe entschied sich für letzteres. Nachdem wir also morgens schnell gefrühstückt und ausgecheckt hatten. Empfingen uns unsere Tourguides. Wir bekamen eine kurze Einweisung zu den Klammotten, die wir wie in welcher Reihenfolge anziehen sollten und zwängten uns dann in die Neoprenanzüge. Da mir das ganze etwas seltsam vorkam fragte ich nochmal kurz nach und Teilte daraufhin auch den anderen Trotteln mit, dass wir die Anzüge linksherum angezogen hatten. Immerhin ernteten wir aber Applaus, da wir die erste Gruppe waren, die NACH den Frauen aus der Umkleidekabine kam.
Nachdem das nun geregelt, ein paar Actionfotos geschossen waren und wir mit dem Bulli zu den Höhlen transportiert worden sind, gab es also eine nächste Einweisung. Wir suchten die richtige Größe für die Gummireifen, damit sie auch genau auf unseren Hintern passten und lernten anschließend, wie man rückwärts von einem Wasserfall springt. Am Ende des kurzen aber scheinbar ganz normal Wanderweges standen wir also vor einer Felspalte. Und da ging's jetzt rein! Das Wasser war saukalt. Und wie es Höhlen so an sich haben war es auch saudunkel. Wir stapften also weiter. Trieben auf unseren Gummireifen und sammelten uns in einer kleinen Bucht. Was keiner bemerkte war, dass dies keine Bucht, sondern der Eingang zu einem ziemlich niedrigen Durchgang war. Mit Platzangst war man hier verloren. Denn mit niedrig meine ich, dass, wenn man auf dem Rücken trieb, vielleicht noch 20 Zentimeter Luft über dem Gesicht waren. Danach gab es eine kurze Pause mit Chocolate Fish in der Glühwürmchenhöhle. Überall waren kleine grün leuchtende Punkte wie Sterne an überall an der Höhlendecke verteilt. Der Wasserfallsprung war ziemlich cool. Wobei es nicht alle so gut hinbekommen haben. Michael ist in den Wasserfall gesprungen und musste sich mit aller Kraft von der Wand abstoßen um dort wieder raus zu kommen. Überhaupt waren die Wassermengen und damit wohl auch die Strömungen wegen des ganzen Regens deutlich mehr als sonst. An einem Felsen an dem wir vorbeitrieben erklärte mir einer der Guides, das dieser normalerweise 9 Fuß aus dem Wasser guckt. Da hab ich mir nichts bei gedacht, da ich keine Ahnung hab, wieviel 9 Fuß sind. Der Felsen guckte vielleicht so um die 60cm aus dem Wasser. Zuhause hab ich nachgeguckt: 9 Feet sind 2,74 Meter. Aber immerhin soll das Wasser wärmer als sonst gewesen sein. Dieses Erlebnis war bislang auf jeden Fall das beste!
Auf dem Weg nach Hamilton gab es vorher noch einen kurzen Abstecher zum Marokopa Wasserfall und der Mangapohue Natural Bridge, einem Überbleibsel des ehemaligen Höhlensystems. Über Hamilton selbst, wo wir wie die folgende Nacht verbrachten gibt es eigentlich ziemlich wenig zu sagen. Außer vielleicht, dass Neuseeland nur so von deutschen wimmelt. Es begrüßte uns nicht der Hostel-Leiter, sondern sein deutscher Work-and-Travel-Gehilfe.
Wir sind dann morgens Richtung Raglan aufgebrochen. Ein Ort mit einer sehr idyllischen Bucht. An diesem Tag hatten wir seit langem wieder Glück mit dem Wetter. Wobei es Raglan dennoch sehr stürmisch war. Das wiederum nutzen die Kitesurfer aus, die wir dann schön beobachten konnten. Das wurde Fie und mir dann aber zu langweilig und wir entschieden uns für eine winterliche Erfrischung im Meer. Insgesamt waren wir glaub ich 30 Sekunden Schwimmen ;) Aber wir waren im Wasser!
Für den Sonnenuntergang haben wir uns dann in Richtung Port Waikato bewegt. Die Straße dorthin war den Extrasprit wert! Grüne Hügel, kleine Bäche, Wälder – genau wie Frodo sein Hobbingen beschreibt. Ich hörte mich des öfteren sagen:„Hier sieht's aus wie in Hobbitland“ Leider kann ich da jetzt keine schönen Fotos zeigen, weil ich gefahren bin – und Jannika's Kotzpausen waren immer an den Stellen ohne die gigantische Aussicht. Zum „sunset“ am Sunset Beach haben wir es dann gerade noch so geschafft. Der wieder einsetzende Regen sagte uns dann aber, dass wir uns wohl wieder in die Frittenbude am Strand begeben sollten. Wärend wir unsere Fish und Chips aus dem Zeitungspapier wickelten, fragten wir uns. Ob diese Zeitung gestern wohl genauso auf dem Tisch lag und von allen Händen angegrabbelt wurde, wie die, die wir gerade lasen...

So, und jetzt mach ich erstmal Schluss. Schließlich muss ich diese Woche noch ein bisschen was fertig bekommen.
Ich bin ja nicht nur zum Reisen hier!

Kia Ora,
Euer Markus

PS.: Falls noch nicht bemerkt: In der rechten Seitenleiste kann man auf eine Karte klicken um einen Überblick zu bekommen, von welchen Orten ich rede. Diese arbeite ich natürlich Stück für Stück weiter aus.

Nach Dänemark in den Urlaub brauch ich übrigens auch nichtmehr, wie man sieht!

Groetjes uit Hobbitland
Helaas werkt uitmuntend.de op dit moment niet. En de duitse tekst heeft meer dan 1200 worden... ik heb dus nog een beetje tijd voor de vertaling nodig.

18. August 2010

Geh doch BWL studieren!

So ein Mist! Weiß jemand wie man 'nen Marketing Plan schreibt. Dann komm doch bitte mal kurz vorbei und hilf mir!

Ga toch bedrijskunde studeren!
Verdomme! Weet iemand hoe jij een marketing plan moet schrijven? Dan kom toch even langs om mij te helpen, alstublieft!

12. August 2010

Vimeo

Jonas hat was online gestellt: Vimeo

Gemengde languagesalat

Unter den ganzen internationalen Leuten hier sind auch Holländer. Ich habe mit Esme abgemacht, dass ich mit ihr so oft wie möglich Niederländisch sprechen will... Wir haben das gestern abend dann mal ausprobiert: Und ich muss sagen. Es ist zum Heulen!!!
Vor 'nem Monat – da war ich noch in Groningen – konnte ich keinen zivilisierten englischen satz bilden. Es war eher so wirres Gebrabbel. Englische Sätze mit holländischen Wörtern und frei erfundener Grammatik. Da wusste ich selbst nichtmerh, was ich eigentlich sagen wollte, nachdem ich den Satz beendet ...äh... abgebrochen hatte.
Mittlerweile ist es so, dass ich keinen einzigen zivilisierten holländischen Satz bilden kann. Ständig habe ich irgendwelche englischen Wörter in die nierderländischen Sätze gestopft, was dann teilweise auch wieder zu äußerst fragwürdigen grammatischen Experimenten führt.
Also, wer ne Lösung weiß, wie ich den gemischten Sprachsalat im Kopf sortieren kann. Immer her damit!

Nou, wie van jullie kan dat lezen? Ik wou aleen even vertellen, dat ik jullie taal al aan het vergeten ben! Ik heb gisteren avond geprobeert om met Esme Nederlands te praten. Maar het lukt mij niet meer! Ik ben de hele tijd bezig om de zinnen met Engelse te worden door elkaar te mengen... Dat begrijp i dan zelf niet meer. Het is net zo toen ik nog in Groningen was. Ik kon er ook geen Engelse zinnen praten. Alleen maar met het Duits gaat het nog best goed. Heeft iemand een oplossing voor mij? :P

11. August 2010

Facebook

Das Video kann wohl nicht jeder ansehen. Das wusste ich nicht. Da hat wohl auch jemand Angst vor Facebook und Google...

Wenn ich etwas anderes gefunden habe, gebe ich Bescheid.

10. August 2010

#3 Ko AUT taku whānau.

Kia Ora, jetzt haka'ts aber! Erst schreibt er garnicht. Und jetzt auf einmal täglich — aber das Noho Marae ist es wert!
Da bin ich also wieder. Das Noho Marae ist vorbei. Und wir leben wieder in der Zivilisation – nein. Das ist gemein! Die Māori sind nicht unzivilisiert, keine Wilden, spielen auch Gitarre, sprechen Englisch und gucken Youtube Videos auf dem iPhone an. Die Maori sind nur anderer Abstammung als wir, und haben dashalb eine eigene Kultur, die hier in Neuseeland dazugehört. Und um diese Kultur ein wenig kenne zu lernen, gab es am vergangenen Wochenende das Noho Marae. Alle internationalen Studenten des AUT waren eingeladen zu kommen und mitzumachen – insofern man 60 zu zahlende neuseeländische Dollar dann als Einladung bezeichnen kann. Aber wie auch immer. Das war es wert!
Wir wurden mit Reden in Māori, der gleichnamigen Sprache, begrüßt und willkommen geheißen. Das klang – sagen wir mal – interessant. Es ging wohl irgendwie darum, das wir symbolisch wie ein Kanu in das Wharenui geholt und in die große AUT Whānau aufgenommen. Nach den reden mussten wir dann alle Gastgeber auf Māori-art begrüßen. Rechte Hand auf die Schulter des Anderen, mit der linken Hand ganz normal – wie wir es kennen – schütteln und dann die Nasen aufeinender drücken. Beim Ersten in der Reihe war es ziemlich komisch. Aber bis man alle durch hatte war es ganz normal. Jeder, auch die kleinen Kinder der Gastgeber, wurde auf diese Art begrüßt.
Anschließend gabs Essen – viel viel viel viel viel viel zu viel Essen. Das war dann das Powhiri – Austauschen von Essen für Freundschaft, Willkommen etc. Überhaupt gab es sehr viel Essen. Am Samstagabend gab es moari-typisches. Wobei es 3 alte weiße Männer brachten. Mit zotteligen langen Bärten und Haaren. Ich hab nicht genau hingeguckt – aber ich glaube das Tier konnte man noch erkennen, als sie es hereingetragen haben. Später nichtmehr, da sie es mit eben noch geschärften reiseg Messern geschnitten und serviert haben. Es war aber ausgesprochen lecker! Dazu gab es Kohl, Salate, Kürbis und diverse Kartoffeln – süße und salzige. Nachdem wir also alle wieder viel viel viel viel zu viel Essen hatte, gab es dann noch Nachtisch...
Aber die eigentliche Aufgabe war des lernen verschiedener Maori Lieder inklusive dazugehöriger Tanzbewegungen, das Titi Torea (Stockspiel), Poi – für die Mädels und natürlich der Haka – für die Männer. Da wären die Frauen alle gern Männer gewesen, weil der Haka ja viel cooler ist :D. Als wir dann abends das Gelernte gegenseitig aufführten, die Männer nach draußen gerufen wurden um dort ohne Vorahnung ihre T-Shirts ausziehen zu müssen und den Haka mit nacktem Oberkörper aufführten – waren doch alle wieder froh! Ich werde den Facebook link jetzt NICHT veröffentlichen – die Verion am Abend war nämlcih die schlechteste von allen. Sodass eigentlich niemand von uns zufrieden war.
Es war aber ein interessantes Wochenende! Einen Einblick in die Kultur haben wir auf jeden Fall bekommen. Ein paar Wörter der Sprache haben wir auch aufgeschnappt. Auch wenn davon nichtmehr allzuviel hängen geblieben ist. 
Und als Abschiedsgeschenk haben wir alle ein Carving – typischer Māorischmuck – geschenkt bekommen. Das Symbol steht für Freundschaft und Verbundenheit. Denn wir sind jetzt alle Teil der AUT Māori Familie. Mit dem Marae stehen wir alle in Verbindung (siehe Foto). Die Māori haben ihre Vorfahren als Holzskulptur. Und wir Westeuropäer haben den grünen Balken links in der Ecke mit den hellen verschlungenen Linien.

Also, an alle ein fröhliches Kia Ora!
Markus



PS: Das sind wir auf Facebook und so gehts richtig: All Blacks auf YouTube!

6. August 2010

#2 Bratkartoffeln mit Ei

Ich glaube es ist mal wieder Zeit! Der letzte offizielle Bericht ist ja immerhin schon 3 Wochen (oder mehr?) her.
Wo ich das letzte Mal aufgehört habe – das war die Planung für einen Trip nach Rangitoto Island. Den haben wir dann am Wochenende auch gemacht! Mit einer kleinen Gruppe, wollten wir uns am Ferry Terminal am Hafen treffen. Als wir ankamen, stellte sich heraus, dass fast das ganze Wellesley Student Apartment (WSA alias Dabbl-ju-es-ej) mit einem Ticket in der Hand auf die Fähre wartete. Na toll! So hab ich mir das nicht vorgestellt.
Die Fähr-Fahrt dort hin, war ganz nett! Auckland vom Wasser aus sieht nämlich auf einmal ziemlich klein aus! Auf dem Weg dorthin – mit kurzem Stop in Devonport – steuerten wir auf eine kleine grüne Insel zu (da uns der Name fehlte, nannten wir sie mal Paradise Island). Dieses Grün gibt es glaube ich nur hier in Neuseeland – zumindest habe ich das vorher noch nicht gesehn. Aber ich denke die hastigen Pläne, diese Insel als Privatinsel zu kaufen, wurden schonwieder verworfen!
Rangitoto selbst, war recht eindruckweckend. Mittlerweile, war ich mir mit Fie, Fred und Roman einig, dass diese riesige Gruppe von bestimmt 60-70 Leuten, nicht unsere Gruppe sein sollte. Ganz unauffällig wurden wir also etwas langsamer... und nahmen dann direkt den ersten Weg rechts – mitten in den Wald hinein. Die paar Leute, die uns gefolgt waren, hatten dann leider Pech. Die große Gruppe mit den ganzen AUT International Students war jetzt weg. Ich war schon nach 5 Minuten froh Papas Trekking Schuhe mitgenommen zu haben! Die Wege sahen aus, als wenn man auf Erde laufen würde. Denkste! Das war alles fester schwarzer Stein. Rangitoto ist die jüngste Insel Neuseelands (600 Jahre – immerhin!). Eine Vulkaninsel. Unser mehrstündiger Marsch führte uns durch eine interessante Landschaft. Wie ein riesiges gepflügtes Feld – die scheinbar aufgeworfenen Erdbrocken waren jedoch fester Lavastein. Vom Rand des Kraters aus, hatte man eine gigantische Aussicht. Auf das kleine Auckland, die Inseln drumherum – fast bis ans Ende der Welt.
Ich hätte an dieser Stelle gern ein paar Bilder gezeigt. Ich habe jedoch vorhin mit noch immer tief sitzendem Schock festgestellt, dass mein Mac oder ich oder ich weiß nicht wer oder was, die kompletten bisherigen Bilder gefressen hat. Parallel lasse ich grad ein Datenrettungs-Programm laufen. Ich hoffe das findet irgendetwas!

Eine Woche später waren wir bei den Parakai Hot Springs – davon habe ich ja schon ein paar Grüße geschickt. Mehr muss ich dazu aber auch nicht schreiben. Besser an diesem Wochende war da eher die gratis City Tour durch Auckland. Nachdem der Busfahrer uns zum 100sten Mal darauf hingewiesen hat, dass DAS DA der Skytower ist, werden wir DAS wohl auch nicht mehr vergessen. Das Wetter war super! Die Strände die wir gesehen haben waren eine nette Abwechslung. Die Versuchung schwimmen zu gehen war relativ verlockend – aber zum Glück hatte niemand Badesachen dabei. Es war nämlich doch noch viel zu kalt. Die Fish & Chips waren mächtig. Für 4$ hatte jeder einer dermaßen große Portion, dass sie – ich glaube – NIEMAND aufgegessen hat. Das reichte dann erstmal für den Tag. Und der Fish&Chips Bedarf war damit auch gleich für die nächsten Wochen gedeckt!

Mittlerweile habe ich es auch geschafft meinen Stundenplan zu organisieren. Ich habe die Info, wann ich welche Kurse habe zwar noch rechtzeitig bekommen, jedoch war das der totale Mist. Ich habe mich also selbst drum gekümmert und mir meine Stunden selbst zusammen gesucht (mit Hilfe des scheinbar einzigen kompetenten Organisationstalents auf dieser Uni). Vom ersten Eindruck der Organisation und des Unterrichts bin nun nicht so ganz begeistert! Aber ich bin ja auch nicht zum Studieren hier ;)

Am letzten Wochenende waren wir dann mit insgesamt 10 Leuten auf einem Roadtrip nach Whitianga auf der Coromandel Halbinsel. Das war super! Wir haben uns zwei Autos gemietet. Fie und ich haben eines der beiden gefahren. Beim Vermieter war Fie so schlau nachzufragen, ob wir nen Automatikwagen haben könnten. Das war ne ziemlich gute Idee. Erst dachte ich – och, das is doch langweilig. Aber ich war dann später doch ganz froh! Und auch das ausgeliehene Navigationssystem hat seinen Dienst getan. Da war meine altmodische Kartenmethode nichtmehr angesagt. Tja, Roadtrip ist wohl nichtmehr was es mal war...
Nachdem wir uns abundzu Mal erinnert haben, dass hier ja Linksverkehr herrscht und dann die Spur wieder gewechselt haben, gings auch eingentlich ganz gut. Obwohl es eine ziemliche heftige Kombination für die erste Fahrt in Neuseeland war: Nacht, rechts im Auto sitzen, links fahren, ungewohnte Automatik, voll mit Gepäck und Leuten... Aber wir sind gut gefahren. Der Kiwi, für den wir fast ne Vollbremsung hingelegt haben, stellte sich dann doch nur als Igel heraus. Hätte mich auch gewundert! Wir haben dann alle zusammen in nem großen Zimmer – wie in der Jugendherberge – im Cat's Pyjamas Hostel übernachtet. Am Samstag gings dann zum Hot Water Beach. Stellt man sich so vor: 100 Leute, 50 Spaten und Schaufeln und alle durchlöchern den Strand wie Bekloppte um heißes Wasser zu finden. Der Clou ist jedoch, dass es am ganzen Strand nur ein einziges Loch gibt, wo man auf warmes Wasser trifft. Und das ist SO warm, dass man sich zum falschen Zeitpunkt fast dran verbrühen könnte. Aber der Strand selber war auch super! Wir sind durchs Wasser gelaufen – bis zur Unterhose. So kalt war's nämlich garnicht. Vorher haben wir uns auch die Cathedral Cove angesehn. War recht beeindruckend was Wasser für seltsame Felskonstruktionen erschaffen kann. Beeindruckt waren wir aber auch von der Farbe des Wassers. Richtig türkis. Fast wie auf den Fiji's.
Apropos Fiji's: Ich habe mich entchieden NICHT mit der ganzen Gruppe mitzufliegen. Ich werde die Mid Semester Break nutzen um mit Fred ein Auto zu mieten und die Nordinsel abzugrasen: Bay of Islands, 90 Miles Beach, Cape Reinga, Lake Taupo... Ich denke hier gibt's ziemlich viel zu sehen. Und auch viele schöne Strände mit Schnorchelwasser. Auf dem Rückweg vom Wochenendtrip sind wir an einem der 10 schönsten Strände der Welt vorbeigekommen. Leider war das Wetter furchtbar. Kalt, nass und windig. Sehen konnte man also nicht viel. Und baden schon garnicht. Wir haben also Muscheln gesammelt. Ich habe mich bevor wir ins Auto gestiegen sind jedoch entschieden eine Auswahl zu treffen. Ansonsten hätten wir wohl nochmal tanken müssen. Die Straßen hier sind interessant! Das heißt zwar HIGHWAY – aber davon merkt man nicht viel. Nur der SH1 ist mit einer deutschen Autobahn zu vergleichen! Zwei getrennte Farbahnen, 2 bis 4 Spuren – nur das Speedlimit liegt generell bei 100km/h. Aber das ist okay. Das schafft man sowieso nicht auf den anderen Straßen. Ständig muss man abbremsen, weil man auf eine One Way Bridge zusteuert. Da muss dann immer einer warten – wobei Gegenverkehr eher ein Fremdwort war. Aber man kann ja auch mal für eine Kuh bremsen – die einfach direkt hinter der nächsten unübersichtlichen Kurve steht. Die Kurven waren auch spannend. Zum Glück wird vorher meistens eine Richtgeschwindigkeit angegeben. Das niedrigste waren glaube ich 15km/h – und mehr wäre ich da auch nicht gefahren. Die Landschaft auf der Fahrt war für unseren Österreicher glaub ich ab und zu ziemlich langweilig. Teilweise kann man Neuseeland und Österreich nicht unterscheiden. Aber dennoch waren wir alle begeistert, waren traurig als wir die Skyline von Auckland weider sehen konnten und freuen uns schon auf den nächsten Ausflug.

Und jetzt werde ich mich mal auf den Weg machen und meine Bratkartoffeln ins MARAE bringen. Da ist heute nämlich NOHO MARAE mit POWHIRI. Dann werden wir WAIATA und HAKA lernen. Ich bin mal gespannt. Nach dem Kartoffeln braten, roch es hier fast wie zuhause. Da hätte ich beinahe Heimweh bekommen – aber noch ist alles in Ordnung.

Bis zum nächsten Eintrag,
Euer Markus